Vier scheue Katzen suchen Lebensplatz auf Bauernhof oder Reiterhof – Weihnachtsmann, Polizistin, Stupsi & Struppi brauchen Freiheit statt Nähe

Sie tragen ungewöhnliche Namen wie aus einem Kinderbuch: Weihnachtsmann, Polizistin, Stupsi und Struppi. So wurden sie von den Anwohnern genannt, als sie in Nordhalben in einem leerstehenden Haus untergebracht wurden – ein Schutzraum für die kalte Jahreszeit, in dem viele verwilderte Katzen vorübergehend Unterschlupf fanden. Als das Gebäude nun dem Abriss weichen musste, zogen die vier schweren Herzens zu uns ins Tierheim Kronach.

Alle vier – drei Kater und eine Katze, geboren zwischen 2022 und 2023 – haben ihr bisheriges Leben ohne direkten Menschenkontakt verbracht. Sie kennen keine Streicheleinheiten, keine Zuwendung, kein Sofa. Was sie hingegen sehr gut kennen: Freiheit, gegenseitigen Halt und das Leben in einer Katzengruppe. Alle sind kastriert, tierärztlich versorgt, gesund – aber eben wild in ihrem Wesen.

Im Tierheim ist das Leben für sie ein Albtraum: fremde Gerüche, ständige Geräusche, das Gefühl, eingesperrt zu sein. Sie verstecken sich, sobald jemand den Raum betritt. Annäherung? Wird mit Fauchen und Rückzug beantwortet. Körperkontakt? Undenkbar. Wenn sie sich bedrängt fühlen, würden sie sich vermutlich auch mit Krallen und Zähnen zur Wehr setzen – nicht aus Bosheit, sondern aus Angst.

Und trotzdem: Jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen Charakter.

Weihnachtsmann, liebevoll „Manni“ genannt, fällt durch sein halbes Ohr auf – und durch seine ausgeprägte Vorsicht. Er ist sehr scheu, aber ruhig, beobachtet viel und zeigt sich in Gesellschaft seiner Freunde am sichersten.

Polizistin, unsere „Poli“, ist die Zurückhaltendste. Sie flüchtet am schnellsten, braucht besonders viel Rücksicht und wäre mit einer ruhigen, katzenerfahrenen Umgebung am besten aufgehoben.

Stupsi ist der Unauffälligste, aber sensibel und ebenso scheu wie die anderen. Auch er hält sich lieber im Hintergrund, doch er sucht immer die Nähe seiner Freunde. Ganz allein möchte keiner von ihnen sein.

Struppi, der Jüngste im Bunde (geb. Oktober 2023), ist neugierig, aber ebenfalls noch sehr vorsichtig. Anders als die anderen zeigt er jedoch schon zartes Interesse am Menschen – beobachtet, bleibt manchmal sitzen, wenn man sich ruhig verhält. Er hat vielleicht das größte Potenzial, mit der Zeit Vertrauen aufzubauen.

Was sie alle verbindet: Sie brauchen andere Katzen – entweder einander oder sozial stabile Artgenossen. Alleine sein macht ihnen Angst. Und: Sie alle vermissen ihre Freiheit. Sie leiden im Tierheim – Tag für Tag sitzen sie in ihrem Versteck und starren durch die Gitterstäbe nach draußen. Dort draußen liegt das Leben, das sie kennen: Felder, Wiesen, Bäume, Mäuse.

Was sie suchen? Einen Platz, an dem sie einfach Katze sein dürfen – ohne Erwartungsdruck, ohne Zwang zur Nähe. Ein Hof, ein Stall, eine Scheune – mit sicherem, wettergeschütztem Rückzugsort, täglichem Futter und Menschen, die sie in ihrem Tempo ankommen lassen. Wer weiß: Vielleicht entsteht mit der Zeit ja doch ein vorsichtiges Band.

Wir würden uns sehr freuen, wenn entweder alle vier gemeinsam oder zumindest paarweise in ein neues Leben starten dürften. Andere, bereits vorhandene Katzen wären sicher kein Problem – eher eine Bereicherung. Und weil wir wissen, dass diese Vermittlung eine Herzensangelegenheit ist, verzichten wir auf eine feste Schutzgebühr und freuen uns stattdessen über eine kleine Spende.

Wer hat ein ruhiges Plätzchen, ein großes Herz und möchte unseren vier Wildfängen die Freiheit zurückgeben – mit Schutz, Versorgung und Geduld? Dann melden Sie sich gern bei uns im Tierheim Kronach.